Alles zum Thema Urban-Farming, Schul-Dachgewächshäuser, Flachdach-Gemeinschafts- gärten, Dachgärten, Stadtentwicklung, Stadtgärtnern usw. Lassen Sie Ihre brachliegende Garten- oder Dachfläche nutzbar machen und profitieren Sie von Gemeinschaft und gesunder Ernährung.

Was ist Urban Farming ?

Urban Farming kann als Stadtgärtnern oder als “Stadtwirtschaft” im Sinne von Landwirtschaft verstanden werden. Der eigenverantwortliche Anbau von Nutzpflanzen zur regionalen und saisonalen Lebensmittelversorgung spielt zwar eine zentrale Rolle; wichtiger ist jedoch das gemeinschaftliche Miteinander, in dem das Ganze vorort stattfindet. Verantwortung ist deshalb auch das Fundament des Urban Farming, das sich derzeit überall auf der Welt durchsetzt. Geboren wurde die Idee 1973 in den USA von der “Green Guerilla”, die fortan in New York leere Grundstücke begrünte.

Die Beweggründe der Urban Farmers sind vielfältig. In Zeiten immer neuer Lebensmittelskandale, schwindet das Vertrauen in die industrielle Lebensmittelproduktion, die oft die Optimierung Ihres Kapitalgewinns als oberstes Ziel betrachtet, anstatt für den Menschen nachhaltig gesunde Lebensmittel herzustellen.

Aus welchen Zutaten Lebensmittel bestehen, und unter welchen Umwelt- und Arbeitsbedingungen diese produziert wurden, ist heutzutage kaum nachvollziehbar, geschweige denn, wie sich sogenannte Zusatzstoffe in Zukunft auf unsere Gesundheit auswirken.

Hinzukommt, dass multinationale Konzerne versuchen, die Sortenvielfalt einzuschränken und, auf wenige lizenzpflichtige und genormte Produkte zu reduzieren. Die neue EU-Richtlinie zur Saatgutverordnung sowie die Privatisierungsbestrebungen des öffentlichen Trinkwassers sind der falsche Weg um verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen.

Klimaschutz kommt als weiteres Kriterium für den Urban-Farmer in Betracht. Aufrund knapper werden Ressourcen, macht es immer weniger Sinn, die “Bio”-Kartoffel um die halbe Welt fliegen zu lassen, während der einheimische Bauer sein regionales Produkt entsorgen muss. Diese für den regionalen Erzeuger existenzbedrohlichen Preise können nur zustande kommen, weil die Regenerationskosten, also die Folgekosten für umweltschädlichen Transport, Wiederherstellung und Haftung für verursachte Schäden im Erzeugerland sozialisiert werden können und nicht in die Preiskkalkulation einfliessen müssen.

Grundsätzlich geht es dem Urban-Farmer aber auch um eine Rückkehr zur Natur, als Reaktion auf die stetige Verstädterung der Welt. Menschen suchen einen Ausgleich zum modernen Alltag, der eine Entfremdung von der Natur bedeutet. Der Bürger will den Spaten wieder in die Hand nehmen und eigenes im Rahmen des gemeinschaftlichen, aber selbstbestimmten Anbaus schaffen, und auf Grundlage persönlicher Erfahrungen auch Know-how über die Produktion und Qualität von Nahrungsmitteln selbst erwerben.

Urbane Landwirtschaft ist so populär, weil man nicht mehr an die großen Entwürfe glaubt und sich deshalb wieder dem guten, aber auch kleinteiligen Leben zuwendet. Die eigene Ernte, frisch, saisonal einheimisch, so könnte das neue Credo einer neuen Generation von Verbrauchern heißen, die auf Qualität und Herkunft ihrer Lebensmittel achten.
Frischer als im Garten gerade ausgegraben oder direkt vom Strauch gepflückt können Lebensmittel nicht sein. Saisonale Früchte, die in voller Reife geerntet werden,schmecken nicht nur besser und haben mehr Vitamine, sondern vermitteln wieder ein Gefühl für den Rhythmus der Natur und der Jahreszeiten.